Wie funktioniert der DMC in der Praxis?

Der DMC kann ohne großen Investitionsaufwand innerhalb weniger Tage in jedes ERP-System implementiert werden, so der WGM. Am besten stellt man sich dies als einen Matchingprozess vor, bei dem der Artikelstamm im eigenen ERP-System mit den Artikelnummern des DMC verknupft wird. Die eigenen Daten verlassen das eigene Unternehmen dabei nicht. Alles geschieht zu 100 % lokal im eigenen ERP-System des Anwenders. Es gibt keinerlei Kommunikation zu DMC-Servern oder Plattformen und es werden keine Unternehmensinformationen auf fremden Servern gespeichert. Der DMC schafft somit keine Transparenz. Vielmehr kommunizieren teilnehmende Unternehmen über ihre bilateral ausgetauschten Belege und den darauf angegebenen DMC-Codes als neue, maschinenlesbare Artikelnummer. Für Unternehmen, die den DMC nutzen mochten, stehen verschiedene Jahreslizenzen zur Verfugung – abgestuft nach Artikelvolumen. Mitglieder der Verbände BDS, EHV und WGM profitieren von vergünstigten Konditionen.

 

Ein Beispiel für den Einsatz des DMC:

Heute ist es so: Ein Händler möchte Bleche zukaufen und sendet dazu eine Anfrage – per E-Mail oder PDF, an seine Lieferanten. Diese wollen so schnell wie möglich antworten. Doch zunächst müssen die angefragten Spezifikationen, Mase, Legierungen, Normen und technischen Eigenschaften vom Vertrieb ausgewertet werden.

Anschließend gibt der Mitarbeiter im Grunde die gleichen Daten ins unternehmenseigene System ein und prüft, ob die Halbzeuge verfügbar sind. Die identischen Informationen werden also noch einmal manuell erfasst, mit Preis, Lieferzeit und ggf. alternativen Artikeln ergänzt und als PDF-Angebot zurückgeschickt. Der gleiche Prozess startet bei der Bestellung. Das kostet Zeit, Nerven – und birgt ein hohes Fehlerpotenzial.

 Mit dem DMC lauft es anders: Enthält die Anfrage einen DMC und hat das Unternehmen seine Artikelnummern mit dem DMC verknüpft, erkennt das System – ggf. in Verbindung mit einer Lösung der durch den WGM zertifizierten DMC Servicepartner – automatisch den exakten Artikel, dessen Verfügbarkeit, Ausführungen und mögliche Alternativen. Alle relevanten Informationen liegen dem Vertrieb sofort vor. Innerhalb weniger Sekunden kann ein fehlerfreies Angebot erstellt oder direkt eine Auftragsbestätigung generiert werden. Von der Anfrage bis zur Lieferung läuft der gesamte Vorgang digital, standardisiert und effizient. Mit einem Klick wird das Angebot erstellt und versendet; Bestellung, Auftragsbestätigung und Lieferung folgen ebenfalls automatisiert – schnell, fehlerfrei und ohne Medienbruche.

DMC-QR- und Barcodes lassen sich problemlos in bestehende Lager- und Wareneingangsprozesse integrieren. Auf Belegen und Etiketten ermöglichen sie es, dass auch Logistik und Lagerverwaltung durchgängig digital arbeiten konnen. Das reduziert Bürokratie, entlastet die Mitarbeiter und schafft Freiraume für die wirklich wichtigen Aufgaben.

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Die Unsichtbare Bremse: Medienbrüche im Metallhandel

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Erster einheitlicher Artikelstandard für den Metallhandel